Ronnenberg. Ida, Lina und Lotta sind ganz schön aufgeregt – endlich dürfen die sechs- und siebenjährigen Mädchen die Schule besuchen. Am Sonnabend wurden die Erstklässler in Niedersachsen eingeschult, und auch in Ronnenberg gaben sich die Leitungen der vier Grundschulen alle Mühe, diesen besonderen Tag für die neuen Schulkinder so feierlich wie in jedem Jahr zu gestalten – und doch hat auch hier die Corona-Problematik vieles beeinflusst.

Hygienekonzept ist okay

Die drei Schulanfängerinnen wissen nicht, wie eine Einschulung in der Vergangenheit verlief – und daher ist es für sie auch völlig okay, dass sie bedingt durch die Pandemie über Hygienemaßnahmen aufgeklärt wurden und zu Beginn ihrer schulischen Karriere im gesamten Gebäude einen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, den sie lediglich im Klassenraum absetzen dürfen. Auch die Feier in abgespeckter Form störte sie nicht. Bis auf die Lehrer und die neuen Schüler trugen alle Mund-Nasen-Masken, und vor dem Platznehmen hieß es: Hände desinfizieren. Familien durften zusammensitzen, dazwischen blieb viel Abstand. Trotz allem war es ihr Tag, und sie ganz alleine standen im Mittelpunkt. Das genossen auch Ida, Lina und Lotta.

„Heute sind wir unter uns“

In den vier Grundschulen der Stadt Ronnenberg wurden rund 270 Kinder eingeschult, davon 78 in der Kernstadt. Rektorin Anja Gloth empfing jede der vier ersten Klassen einzeln. „In den Jahren zuvor war es hier immer sehr laut und auch sehr voll“, sagt die Schulleiterin der Grundschule Ronnenberg zur Begrüßung der Kinder und ihre jeweils zwei zugelassenen Begleitpersonen. „Heute sind wir sozusagen unter uns und ich kann jeden Einzelnen von euch persönlich begrüßen“, sagte sie.

Gloth verglich die Schule mit einem großen Puzzle, in dem die Schüler nicht nur den größten, sondern den wichtigsten Teil darstellten. Nach der herzlichen Begrüßung erfreute die Klasse 3b die 18 Erstklässler mit einem kurzen Theaterstück, in dem sie den nun beginnenden „Ernst des Lebens“ als freundlichen Wegbegleiter vorstellte. „Dieser Ernst des Lebens, von dem Ihr heute und wohl auch in den vergangenen Tagen immer wieder erzählt bekommen habt, ist kein schreckliches Monster“, sagte Gloth. Nach der kleinen Feier folgte mit dem jeweiligen Klassenlehrer eine kurze Unterrichtsstunde im Klassenraum – zumindest das ist so wie in jedem Jahr.

Statt des üblichen Einschulungsgottesdienstes erteilten die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Ronnenberg, Antje Marklein und die Gemeindereferentin der katholischen Pfarrgemeinde Maximilian Kolbe Hannover, Doris Peppermüller im Anschluss die Segenswünsche. Musikalisch begleitet wurde die kleine Zeremonie von Kirchenmusikerin Carina Zutz an der Orgel.

Auf dem Schulhof rührte indes der Schulförderverein die Werbetrommel und warb um neue Mitglieder. „Momentan hat der Verein 48 Mitglieder. Es können gerne noch ein paar mehr werden“, sagt Anja Döring. Potenzial ist bei den Familien der neuen Erstklässler reichlich vorhanden. Und die gehen dann schnell nach Hause. Denn dort können die Feiern dann ohne weitere größere Einschränkungen fortgesetzt werden.